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6 | PORTRÄT
LANDWIRT AUS LEIDENSCHAFT
LAND SCHAFFT VERBINDUNG. Auf der Fahrt nach Großkölln- bach überfällt einen schon die Ahnung, dass dieser kleine Ort in Niederbayern prädestiniert für landwirtschaftliche Produktion sein könnte. Wenige Minuten später in der gemütlichen Wohn- küche erzählt Florian Haslbeck, dass es „früher 86 landwirt- schaftliche Betriebe“ in dem Ort gegeben habe, den man ohne Zweifel Bauernschaft nennen konnte. Heute zählt die Gemein- de mit 1.300 Einwohnern noch sechs Vollerwerbs- und fünf Ne- benerwerbsbetriebe.
Futtermeister: Florian Haslbeck mischt für seine Bullen nur das Beste aus dem An- bau auf eigenen Flächen zusammen.
Florian Haslbeck ist einer von ihnen und bewirtschaftet mit seiner Frau Andrea eine ordentliche Bullenmast
in Vollzeit. In den folgenden zwei Stun- den kommen keine Zweifel auf, dass die- ser 41-Jährige kräftige und groß gewach- sene Niederbayer aus Überzeugung, mit Herzblut und mit großem Engagement Bauer ist. Und das jeden Tag.
Seine 360 Bullen in den ziemlich moder- nen Betriebsgebäuden, direkt hinter dem Ortsschild von Großköllnbach gelegen, bekommen nur bestes Futter. Bis auf die notwendige Eiweißration aus regional erzeugtem Rapskuchen und importier- tem Soja stammt die Silage vom 100 Hek- tar großen Hof; Haslbeck baut Silomais, Körnermais, Winterweizen und Winter- gerste an. Das ist die Basis für die selbst zusammengestellte Futtermischung. Be- vor er seinen Bullen morgens um 5 Uhr die erste Tagesration reicht, testet er selbst die Qualität. Mit kräftigen Händen nimmt er eine ordentliche Portion des gehäckselten Futters und beugt sein Ge- sicht ganz tief hinunter. Man sieht förm- lich, wie er den Duft der frischen Silage durch die Nase einatmet. Dann sagt er: „Das riecht so fantastisch, da möchte man am liebsten selbst reinbeißen.“ Der Besucher spürt: Bei Haslbeck gibt es für die Bullen nur das Beste.
ProAgrar Ausgabe 47 Süd | März 2020