Page 7 - SparBau-Magazin
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                                 WAS UNS BEIM WOHNEN, LEBEN, SPAREN UND GESTALTEN
WINNEHALTEN LÄSST.
erte sind Kost- barkei- ten und haben
für die Eigentümer:innen stets eine große, zumeist subjektive Bedeutung. Schnell ist man so bei materiellen Vermögenswerten wie dem Haus, bei Schmuck oder auch Kunstwerken und Autos. Aber auch die kleinen Schätze, wie ein vergilbtes Foto, ein Ring aus dem Kaugummiautomaten oder ein altes Fußballtrikot aus Kindertagen, sind wertvoll und haben eben einen hohen persönlichen Wert. Und wer hat nicht selbst schon die Weitergabe eines solchen Objekts „für kein Geld auf der Welt“ verweigert. Darüber hinaus gibt es auch immaterielle Werte, die für uns weder greifbar noch messbar sind. Jeder von uns hat sie: Es sind die eigenen Wertvorstel- lungen, die das Zusammenleben und die Zusammenarbeit von Menschen maßgeblich beeinflussen. Das regel- mäßige Aufschreiben der Werte stellt sicher, dass eine Gemeinschaft sich daran orientieren kann. Genau das hat Sparbau in diesem Jahr getan
und in einem GUTE WERTE-Buch das eigene Wertefundament fest- gehalten.
Blick hinter die Kulissen
Aber gibt es gute und auch schlechte Werte? Wer legt die eigentlich fest, und wie flexibel ist so ein Werte- gerüst? Viele Fragen drängen sich auf und zeigen, dass sich ein Blick hinter die Kulissen lohnt. Während Wikipe- dia von erstrebenswerten oder mora- lisch gut betrachteten Eigenschaften spricht, findet sich im Handbuch für ethische Bildung und Werteerziehung noch ein wichtiger Zusatz: Werte tra- gen im Wesentlichen zum Charakter,
der Identität und Kultur des Men- schen bei. Wir verstehen die Welt um uns herum durch Werte und orien- tieren uns an ihnen. Kurzum: Werte sind elementarer Bestandteil jeder Form menschlicher Gemeinschaften. Alle immateriellen Werte eint dabei, dass sie durch Vorleben ihre Wirkung entfalten, während die materiellen Vertreter mess- und bewertbar sein müssen.
Bestand und Kontinuität
Auch bei Sparbau spielen Werte eine wichtige Rolle. Nicht nur der Immo- bilienbestand, sondern gerade die immateriellen Genossenschaftswerte sind, wie es der Vorstandvorsitzende Franz-Bernd Große-Wilde auf den Punkt bringt, „die Grundpfeiler unseres Zusammenlebens“. Werte verbindet man im Allgemeinen mit Bestand
und Kontinuität. Der eigenen langen Tradition folgend, hat sich Sparbau
in diesem Jahr mit seiner Werteland- schaft beschäftigt und diese in einer außergewöhnlichen Form festgehalten: aufgeschrieben und illustriert in einem Buch mit lyrischen Texten. Schon beim Durchblättern fallen den Leser:innen große plakative Überschriften ins Auge, die eine Botschaft zu vermit- teln scheinen. Zuhaus, Verantwortung, Menschen, Zusammen oder Sparen erscheinen auf Anhieb nachvollziehbar, aber Beides, Dorf, Räume oder Verwo- ben erfordern dringend eine Vertiefung und eine Verbindung zum aktuellen Tagesgeschäft.
Was es damit auf sich hat und welche Bedeutung diese Wertelandschaft hat, diskutierten Vorstandschef Franz-Bernd Große-Wilde, der Vor- standsbevollmächtigte Dr. Florian Ebrecht sowie Jörg Dißmann, Autor und Illustrator des Sparbau-Buchs GUTE WERTE.
  Im Gespräch
Jörg Dißmann: Ich starte mal mit einem Vergleich. Es gibt ja nur eine einzige Wertesammlung, aber viele unterschiedliche Zielgruppen in einer Genossenschaft. Mitglieder, also
die eigentlichen Genossen, Mieter, Sparer, Mitarbeitende, Nachbarn und andere. Hat nicht jeder unterschiedli- che Erwartungen oder ein subjektives Verständnis für die Sparbau-Werte?
Franz-Bernd Große-Wilde: Das ist ein wichtiger Punkt, den Sie da an- sprechen. Ich würde die Liste gern noch erweitern um unsere Lieferan- ten und Geschäftspartner, aber auch um Banken, politische Vertreter:innen und wohnungswirtschaftliche Or- ganisationen. Wir müssen alle unter einen Hut bekommen und uns an einem gemeinsamen Werteverständ- nis orientieren. Für mich ist das nicht nur eine große Herausforderung, sondern gleichzeitig auch die beste Voraussetzung, um weiterhin erfolg- reich zu sein.
Dr. Florian Ebrecht: Bei Sparbau vertritt die Genossenschaft, als Organisation, eine große Gruppe von Menschen, die eine Grundüber- zeugung teilen: sich zusammentun und gemeinsam etwas füreinander schaffen. Diese Genossenschafts- idee funktioniert nur mit einem aussagekräftigen Fundament aus Wertvorstellungen. Voraussetzung ist allerdings auch eine hohe Umset- zungsbereitschaft bei jedem Einzel- nen; dann erreichen wir auch alle Menschen um uns herum.
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