Page 8 - Sparbau Magazin
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                                                 Das Beste an Köln?
Nur 75 km entfernt!
Der erste Schritt ist geschafft: Mitte Juli ist die Schottin in ihre neuen vier Wände eingezogen. „Als nächstes wird die Küche geliefert, auf die ich mich sehr freue. Denn ich liebe es, für meine Freunde zu kochen“, erzählt sie freudestrahlend. Und dann kommt der Tisch:
ein großer Esstisch aus Holz und Metall, den sie vor der Fensterfront platzieren wird, sodass sie immer das U und die wechselnden bewegten Bilder, die in den Video-Screens an dem Gebäude zu sehen sind,
im Blick hat. „Ich kann es kaum erwarten, genau an dieser Stelle, wo bis jetzt nur ein einzelner Stuhl steht, zu sitzen und Texte für meine Arbeit
zu schreiben.“ Sharon Adams arbeitet in der Redaktion an einem Max-Planck-Institut in Köln. Als promovierte Historike- rin ist sie parallel weiter in der Forschung aktiv. Ihr Arbeitsweg ist nun länger als vorher, was sie gerne in Kauf nimmt. „Etwas überspitzt würde ich sagen, dass an Köln das Beste ist, dass die Stadt nur 75 Kilometer von Dortmund entfernt liegt“, lacht sie.
Aus Wein wird Bier
Was genau ist es, was Dort- mund für die Geisteswissen- schaftlerin so lebens- und liebenswert macht? Was unter- scheidet die Ruhrgebietsstadt von anderen Orten? „Als ich 2013 das erste Mal in Dort- mund aus dem Zug ausgestie- gen bin, fühlte ich mich sofort zuhause “, bringt sie es auf den Punkt. Sie liebt die Dortmunder Museen und die Industriekul- tur, den Phoenix See und die Hansa Kokerei, Pommes mit Curry-Sauce und Dortmunder Bier. „Natürlich mag ich viele Dinge, die andere an Dortmund auch gut finden. Das mit dem
Bier ist für mich wiederum nicht selbstverständlich“, sagt sie und klärt auf: „Bis ich das erste Mal in Dortmund war, war ich überzeugte Wein-Trinkerin. Aber nun habe ich Bier wirklich lieben gelernt.“
Echte Liebe
Und was ist mit Fußball? Ein Blick in Sharon Adams frisch bezogene Wohnung verrät es sofort: Der BVB spielt bei der Geisteswissenschaftlerin eine zentrale Rolle. „1997 bin ich BVB-Fan geworden, als Paul Lambert mit den Dortmun- dern die Champions League gewann.“ Ein echter Fan? „Ja! Vor Corona war ich bei jedem Heimspiel im Stadion. Auch für das Bundesliga-Revierderby am 16. Mai hatte ich eine Karte – es sollte ein großes Highlight für mich werden. Aber dann ging es als das Geisterderby
in die Geschichte ein, mit dem Sieg der Dortmunder gegen Schalke 04 vor leeren Rängen im Signal-Iduna-Park.“
Ja, ich bin Dortmunderin
Eine spannende Erfahrung, die Sharon Adams während Corona gemacht hat, ist, dass auch ohne Fußball Dortmund die Stadt ihrer Wahl ist. „Es geht
in dieser Stadt um viel mehr
als 22 Spieler, die gegenein- ander kicken. Es geht um das Zusammenhalten und das Zu- sammensein. Ich empfinde die Dortmunder als sehr solidarisch und hilfsbereit.“ Sharon Adams hält kurz inne und fährt dann lächelnd fort: „Können Sie sich vorstellen, was an dem Tag passiert ist, als ich ganz frisch den Mietvertrag unterschrieben hatte? Eine ältere Dame sprach mich vor der Hauptverwaltung in der Kampstraße an. Ob ich Dortmunderin sei und ihr den Weg zeigen könne. Und ich antworte: Ja, ich bin Dortmun- derin.“
»DORTMUND IST VIEL MEHR ALS FUSSBALL. ES GEHT HIER UM DAS ZUSAMMENHALTEN UND DAS ZUSAMMENSEIN.«
   8 SPARBAU MAGAZIN 02 | 2021

















































































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