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                                DRAUSSEN WIRD ES KÜHLER, NUN MÜSSEN ELTERN DRINNEN KREA- TIV WERDEN. MIT DIESEN TIPPS FÜR KINDER WIRD DIE KALTE ZEIT NICHT NUR ERTRÄGLICH, SONDERN ZUR BEREICHERUNG FÜR ALLE.
GVon Ines Schipperges (ZEIT Online)
eht das jetzt Im Idealfall finden sich zwei
wieder von Familien zusammen, bei denen vorne los, sich die kleinen sowie die
das mit dem größeren Geschwister gut ver- Zuhause- stehen. Und die Erwachsenen bleiben? Sei am besten auch. „Für Eltern wie
es, weil sich mit den steigenden auch für Kinder sind solche Ge-
wer dabei noch etwas für den Kopf tun will, kann die Stufen zählen. Aber auch in einer Wohnung gibt es Möglich- keiten, sich Bewegungsinseln zu schaffen. Zum Beispiel: Alle Kissen auf einen Haufen werfen und versuchen, auf den Berg
zu klettern. Und sich dann die Kissen schnappen, losflitzen und sie um die Wette dorthin zurückbringen, wo sie herka- men.
„Im Internet gibt es schon für die Allerkleinsten viele Sportan- gebote“, empfiehlt Dana Mundt. „Am leichtesten fällt es, wenn regelmäßig morgens eine sport- liche Einheit eingeführt wird, wie von ALBA Kitasport oder ein Eltern-Kind-Yoga.“ Auch Bewegungslieder, bei denen die ganze Familie mittanzen kann, gibt es zahlreiche, von den be- kannten Kindergartenliedern bis hin zum Körperteil-Blues: Der geht von Kopf bis Fuß!
3. Raum für Fantasie
Jedes Kind und jeder Erwach- sene darf seine Lieblings- geschichte erzählen oder aus seinem Lieblingsbuch vorlesen. Und dann spielen alle zusam- men mit verteilten Rollen die Geschichten nach. Die Groß- eltern nehmen via Bildschirm teil, zum Beispiel als böser Wolf, der ständig unerwartet anfängt, lauthals zu heulen. Wer Verkleidungskisten daheim hat, kann sie plündern, wer keine hat, macht Kleidertausch. Die große Schwester darf sich alle bunten Schals vom kleinen Bruder umhängen, der schlüpft ins Abendkleid der Mutter, die
stülpt sich den vom Nachbarn vergessenen Hut über die Ohren.
Liegen die Kissen noch alle
auf einem Haufen? Perfekt, dann braucht es nur noch
zwei Besenstiele, Stühle oder einen Wäscheständer, ein paar Decken oder Laken und fertig ist die kuschelige Bärenhöhle, Zauberhöhle oder Räuberhöhle. Am Abend wird die Höhle zur Kulisse, die Kissen darin zu Sitz- gelegenheiten für den Zuschau- erraum. Bühne frei! Für was? Zum Beispiel für ein Puppen- theater mit selbst gebastelten oder gekauften Fingerpuppen oder Marionetten. Sehr gut ge- eignet sind Einmalhandschuhe, die ja gerade ohnehin viele he- rumliegen haben und die bunt bemalt oder beklebt werden können. Oder: Am Nachmittag einen Sketch einüben, einen Zaubertrick oder ein paar Jon- glierkunststücke, die am Abend aufgeführt werden. Reihum darf jedes Familienmitglied mal Büh- nenstar und mal Zuschauer*In sein. Auch ein Bewegungstanz kann, mit entsprechenden Kos- tümen, trainiert und präsentiert werden.
Im verdunkelten Raum, kurz vorm Schlafengehen, gibt es dann ein großes Schattenspiel. Ältere Kinder können mit der Taschenlampe auch Buchsta- ben oder Wörter an die Wand schreiben, die erraten werden müssen. Kleine Kinder malen einfache Bildchen: ein Haus, eine Blume. Sonne, Mond und Sterne.
   Infektionszahlen die Möglich- keiten einschränken. Sei es, weil das Wetter zu schlecht ist oder weil wegen Corona-Verdachts- fällen in Kindergarten oder Schule die fragile Normalität zusammenbricht: Wahrschein- lich werden wir alle in den kommenden Monaten mehr Zeit zu Hause verbringen, als uns lieb ist.
In vielen Familien wächst dieser Tage der Wunsch, diesmal besser vorbereitet zu sein: Was können Eltern anders machen? Was können sie mitnehmen aus den Erfahrungen des Frühjahrs? Wie schaffen es Erwachsene und Kinder nicht nur mit gesun- dem Körper, sondern auch mit gesunder Psyche durch den Co- rona-Winter? Sechs Ideen, wie die kalte Jahreszeit mit Kindern nicht nur erträglich, sondern im besten Fall sogar lustig werden kann.
1. Grüppchen bilden –
und nicht mehr loslassen Gemeinsam ist weniger einsam: Das gilt nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern. Wenn wir uns jetzt erneut zu Hause einigeln und die Kon- takte reduzieren müssen, hilft es sich zu überlegen, mit wem man sich am liebsten einigeln würde. Die Nachbarskinder, die beste Schulfreundin oder die Zwillinge aus der Kita-Gruppe?
meinschaften eine Win-win-Si- tuation“, findet Sozialpädagogin Dana Mundt von der Bundes- konferenz für Erziehungsbera- tung (bke). „Denn dabei können die Eltern sich auch mit der Kinderbetreuung abwechseln.“
Schon jetzt Notgemeinschaften zu verabreden, hat drei Vor- teile. Erstens ist das wie beim Abschlussball vom Tanzkurs: Wer zuerst zuschlägt, hat die freie Auswahl, weil niemand ablehnen wird – aus Angst, dass nichts Besseres mehr kommt. Zweitens ist es sinnvoll, nicht jeden Tag eine andere Familie zu treffen, sondern sich auf sei- ne Favoriten zu konzentrieren. Und drittens hilft es ungemein zu wissen: Der schlimmste Fall wird nicht wieder so schlimm wie beim ersten Mal. Weil wir uns vorbereiten können, weil wir das gemeinsam durchste- hen.
2. Bewegungsinseln für drinnen
In den vier Wänden herumto- ben, sodass abends die nötige Bettschwere eintritt, fällt natür- lich leichter, je mehr Platz die Familie zur Verfügung hat. Das Treppenhaus im eigenen Haus ist perfekt für Stufenläufe, bei kinderfreundlicher Nachbar- schaft geht es vielleicht auch im Mehrfamilienhaus: hoch und runter, hoch und runter, und
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